Fortbildung
Lebenswelt Bett
Bettlägerigkeit verändert das Leben pflegebedürftiger, meist hochbetagter, multimorbider, an Demenz erkrankten und dem Lebensende nahestehenden Menschen umfassend und hat bedeutsame Auswirkungen auf ihr Umfeld, bestehend aus Pflegenden, Angehörigen, Freunden, Betreuenden, Mitbewohnern und Therapeuten. Es stellt sich die Frage, wie wir verständlich machen können, wodurch Bettlägerigkeit entsteht und was Bettlägerigkeit für die zu Pflegenden und deren sozialem Umfeld bedeutet, um daraus für die Pflegebedürftigen Lebensqualität zu ermöglichen sowie Lebendigkeit zu entwickeln. Wir sollten Menschen in dieser Situation unterstützen, vorhandene Fähigkeiten erhalten und fördern - gegebenenfalls auch Bettlägerigkeit verhindern. In diesem Fortbildungsangebot werden Mitarbeiter/innen der Alten- und Gesundheitspflege sowie der therapeutischen Teams in folgende Lage versetzt:
„Stellen Sie sich vor, sie sehen den ganzen Tag, Wochen, Monate, vielleicht auch Jahre auf die gleiche Zimmerdecke über ihrem Bett und Sie könnten an dieser Situation aus eigener Kraft nicht verändern“.
Seminarteilnehmer/innen werden im Rahmen von Selbsterfahrungen die Möglichkeit erhalten, aus dem eigenen Empfinden eine Strategie entwickeln, Menschen in ähnlichen Situationen Lebensqualität und Wahrnehmung zu ermöglichen.
Menschen, die aufgrund ihrer Multimorbidität und des nahenden Todes das Zimmer und auch überwiegend das Bett nicht mehr verlassen können, benötigen eine besondere Aufmerksamkeit in Bezug auf Pflege, Betreuung, Tagesstrukturierung, Abwechslung, Sinnesreizen und Unterhaltung. Ebenso muss der ethische Aspekt der Bettlägerigkeit beleuchtet und nachvollzogen werden.
In diesem Seminar werden wir Ursachen, Auswirkungen der Bettlägerigkeit betrachten, miteinander diskutieren, wie dieses „Karriere“ verhindert oder gemildert werden kann, als auch Gestaltungsideen für mehr „Leben“ im Zimmer und Bett gemeinsam erarbeiten und Aspekte der sozialen Betreuung unter Anwendung von Musik, Bewegung, Sinnesarbeit und Förderung von sozialen Kontakten konzipieren.
Wir werden uns auch mit der Förderung der Körperwahrnehmung bettlägeriger Menschen beschäftigen und die Möglichkeiten der „Basalen Stimulation“ kennen lernen.